Montag, 5. Dezember 2016

Week 13: Angel Island und Winterfest

Hallo ihr Lieben!
Da ich nun schon länger nichts habe von mir hören lassen, habe ich mir nun überlegt, über die vergangene Woche zu schreiben und dann nach und nach zu versuchen, den Rest aufzuholen.
Die Arbeitswoche war relativ regulär, die Jungs konnten es kaum erwarten, das erste Türchen aus ihren Lego-Adventskalendern aufzumachen und die zweite Kerze anzuzünden. Ich bin ebenfalls versorgt, meine Hostmum hat mir einen Lindt-Kalender mitgebracht :) Hier und da ist das Haus ein wenig dekoriert, aber es ist keinesfalls so übertrieben wie man das erwarten würde! Tatsächlich haben die wenigsten Häuser in der Gegend auffällige Dekorationen oder Illuminationen, eigentlich schade.
Am Mittwochabend, nachdem die Kids im Bett waren, sind Carolina (aus Argentinien) und Ana (aus Mexiko) zu einem Filmabend vorbeigekommen. Das hatte sich so ergeben als ich ihnen die Story von der Anschaffung des TVs und den damit verbundenen Strapazen erzählt habe (falls gewünscht kanns sie hier noch erscheinen). Und weil das Ganze eine gelungene Aktion war, haben wir entschieden, dass von nun an Mittwoch Abend Filmabend ist :D

Movie Night mit Ana und Caro
Movie Night mit Ana und Caro
Am Freitag war eine kleine Besonderheit: Die Klavierstunde von Thomas war schon auf Donnerstag vorgezogen worden, denn die Jungs sind mit ihrer Mutter nach der Schule zum Lebkuchenhaus basteln gefahren. Dadurch hatte ich nachmittags eine weitere Pause, wodurch ich erstmals zum Hauskreis (eher Kleingruppe) gehen konnte, wo ich nebenbei bemerkt auch Koordinator bin. Wir haben uns zunächst in der Kirche getroffen und sind in ein Cafe gegangen, wo wir uns zu viert ein wenig ausgetauscht haben. Danach habe ich noch geholfen, die Kinder ins Bett zu bugsieren und habe mich mit dem Auto zu Nina abgesetzt, die auf der anderen Seite vom Campus wohnt - ich oben links und sie oben rechts. Ebenfalls dort waren Annelie, Theresa und Lia. Alles deutsche Au Pairs, also nix mit Englisch^^, aber keine Angst, die werden alle noch auf Bildern erscheinen, ihr werdet sie also kennenlernen ;)

An meinem freien Samstag bin ich früh zu Ninas Haus aufgebrochen, von wo aus uns Anni abgeholt hat. Auf dem Plan Stand nämlich als erstes Angel Island. Die Insel liegt in der San Francisco Bay und ist in erster Linie ein Park, den man per Pedes erkunden kann, es gibt aber auch verlassene Militäreinrichtungen und eine Immigration Station. Nachdem wir die Richmond Bridge passiert und in Tiburon angekommen waren, sind wir mit der Fähre um 10 zur Insel übergesetzt. Wir haben sie halb umrundet und sind dann zum Aussichtspunkt in der Mitte gewandert.
Angel Island mit Annelie
Darf ich vorstellen? Annelie
Bay Area von Angel Island aus
Bay Area Selfie
Panorama mit der Bay Bridge und San Francisco
Einfach awesome!
Auf der Fähre mit Nina und AnniSelfie Time!
Schon fast obenImmer noch nicht ganz oben...

Von da aus sind wir um zehn vor eins losgelaufen, um die Fähre um 1.20 Uhr zu bekommen. "Schaffen wir locker", war noch meine Aussage. Tatsächlich mussten wir uns mit voranschreitender Zeit aber immer mehr beeilen: zunächst normal gegangen, sind wir nach einem Drittel der Strecke gejoggt. Ein Mann unterwegs meinte, sie hätten eine Stunde von den Fähren aus gebraucht und unsere Hoffnung ist immer mehr geschwunden. Obwohl eigentlich schon vergeblich sind wir weitergelaufen, und gelaufen und gelaufen. Endlich traf der Trampelpfad auf die befestigte Straße und das letzte Stück sind wir gerannt! In letzter Sekunde haben wir es auf die Fähre geschafft, sehr erschöpft aber auch sehr glücklich, denn die nächste wäre erst um 3.30 Uhr abgefahren und hätte unsere weiteren Pläne durchkreuzt.

Nach einer kleinen Stärkung sind wir weiter zu Theresas Haus gefahren und mit etwas Proviant im Gepäck zu California's Great America in Santa Clara in der South Bay aufgebrochen. Als besonderes Event war das Winterfest im Freizeitpart, das heißt es war eine Eislauffläche aufgebaut, alles mit unzähligen Lichtern erleuchtet und weihnachtlich geschmückt. Für die Kinder gab es verschiedene Angebote wie beispielsweise Plätzchen backen mit Mrs. Santa und natürlich zahlreiche Kinderfahrgeschäfte. Einige Attraktionen waren geöffnet und es gab Shows an verschiedenen Stellen. Für $30 also ein gutes Angebot.

Welcome to California's Great America!Endlich - nach 1 Stunde Warten für den GoldStriker

 

 

Dezente DekoUnd dezente Beleuchtung
Mrs. Santa muss für Fotos herhalten^^
Plätzchen backen mit Mrs. Santa
Abschlussbild im Pavillon aus Lichtern
Lichterpavillon

Zwar leider kein echter aber der Schaum hat zumindest das richtige Gefühl vermittelt
Man bemerkt fast keinen Unterschied
Am Sonntag habe ich nach dem Gottesdienst noch ein bisschen gearbeitet, dann ging es zum Dezember Au Pair Meeting. Diesmal war es zusammen mit dem Leuten aus dem umliegenden Gebiet. Zugegeben ist es etwas kompliziert. Die Berkley Gruppe wurde dieses Jahr aufgeteilt, da es für meine lokale Betreuerin Kirsten zu viele waren. Jetzt sind die Leute aus Nord- und Südberkeley in einer separaten Gruppe und der Kern bei Kirsten geblieben. Jedenfalls hat jeder Kekse und ein Wichtelgeschenk mitgebracht. Somit hat jeder noch ein Kleinigkeit bekommen. In meinem Fall war es eine Schneekugel. Hier geht es zu den Bildern vom Meeting, vielen Dank Kirsten!

Estefania & me
Fun Pic mit Estefania
Viele liebe Grüße, ich wünsche allen eine frohe und besinnliche Adventszeit!

Euer Noah

Mittwoch, 21. September 2016

Meeting the first People


Montag hatten die Kinder noch schulfrei, weshalb sie in aller Ruhe ihren täglichen Pflichten nachkommen konnten. In meinem Fall hieß das, mit Thomas 30 Zeilen zu schreiben und etwas zu lesen. Da man sich vorstellen kann, wie die Motivation dabei ist, haben wir immer kleine Einheiten erledigt, gefolgt von angeregten Diskussionen über Star Wars – denn Thomas ist ein mega Star Wars Fan, kennt viele Details dank Büchern aus seiner Schulbibliothek und weiß erstaunlich gut über die Story bescheid, obwohl er nur den siebten Film gesehen hat, und zwar ohne Ton! Mit einem Star Wars Studium anstelle von Geophysik wäre mir in diesem Punkt also besser geholfen. Trotzdem kann ich mich dank Star Wars Battlefront II noch notdürftig über Wasser halten :D Mit dem Zusatz, dass man sich seine eigene Flotte zusammenstellt, ist es praktisch dasselbe, bloß dass sich alles im Kopf abspielt.
Nach dem Mittagessen war ich vorerst freigestellt, um so die Stadt weiter erkunden zu können – und diesmal schon nicht mehr allein! Denn nach grober Planung am Sonntag Abend wollte ich mich erstmals mit Pascal, einem norddeutschen Au Pair aus El Cerrito (etwa 20 Fahrminuten nordwestlich von mir) und Annelie treffen. Da Pascal der einzige Junge in seiner Gruppe ist (jeder Bezirk hat einen lokalen Betreuer), hat er sich bereits vor meiner Ankunft umgehört und mich kontaktiert. Annelie ist ebenfalls aus El Cerrito und auch erst frisch eingetroffen. Als die beiden wie verabredet bereits in Berkeley waren, musste ich noch vom Berg herabsteigen. Schließlich haben wir uns nachmittags in einem Frozen Yoghurt Laden getroffen, sind über den Campus spaziert und haben nette Gespräche geführt. Freundlicherweise hat mich Pascal mit seinem Wagen oben am Buena Vista Way wieder abgesetzt, sodass mir der Aufstieg erspart blieb :)

Am Dienstag, 6.9., war mein erster regulärer Arbeitstag – und der hatte es organisatorisch echt in sich. In Kurzform sieht ein normaler Wochentag so aus

7.00 Uhr         Aufgestanden sein, mit Alex frühstücken, der als erstes aufwacht und ihn anziehen
                     sein Bett machen, lüften, Wasserflasche spülen/nachfüllen als nächstes Thomas
                     aufwecken und zum Frühstücken animieren und danach dasselbe für Lucas
                     am Ende derer beiden Zimmer machen
7.50 Uhr         Abfahrt zur Schule („Prospect Sierra“) in El Cerrito
8.30 Uhr         Schulbeginn für Thomas und Lucas; danach Alex in der Kinderstube abliefern
9.15 Uhr         „Freizeit“, diverse Vorbereitungen wie Kleidungssets, Snacks/Wasser fürs Abholen, Spülmaschine/Küche, Fußballsachen etc.
15.05 Uhr       Thomas und Lucas abholen und zum Klavier/Fußball/Deutschstunde bringen
ca 16.30 Uhr   Alex abholen
17.30                       Thomas, bzw Lucas abholen
18.00 Uhr        evtl. Thomas/Lukas zur Abendveranstaltung bringen (Math circle), ggf abholen                            und nach Hause, Abendessen, Klavier/Schreiben/Lesen/Hausaufgaben
20.00 Uhr        Kinder ins Bett bringen
21.00 Uhr        Vorbereitungen wie Kleidung, Lunch+Snacks/Wasser für die Schule; Küche

Hier mal der Stundenplan vom Dienstag:
Erster regulärer Arbeitstag
Erster regulärer Arbeitstag
Ich habe den tollen Vorteil, dass Ute, die im Prinzip denselben Job macht wie ich noch bis Ende September da ist und mich anlernt. So hat sie mir zum Beispiel die Routen zur Schule, zum Kindergarten und zurück gezeigt. Ich muss allerdings sagen, dass es auch mit zwei Leuten (aber nur einem Auto) nicht funktioniert hat, alle Fahrten in der vorgesehenen Zeit zu absolvieren – a) wegen des zu überfüllten Stundenplans und b) dank des Verkehrs.
Zusätzlich hatte ich am Mittag meine erste Vorlesung an der Uni. Ich hatte zuvor schon mit dem Professor gemailt, um den Kurs aus Interesse als Gasthörer besuchen zu können, aber auch mit dem Wunschgedanken im Hinterkopf, die Vorlesung im Au Pair Programm anrechnen lassen zu können – denn man muss 6 Credits nachweisen, um die Vorgaben des Austauschprogramms zu erfüllen. Ich bin auf Anfrage des Professors schon etwas vor der Vorlesungszeit beim Klassenraum erschienen und habe ihm meine Situation geschildert – mit dem Endergebnis, dass er mir jede Stunde signiert und ich so schon mal die Hälfte der benötigten Credits sammeln kann, und das völlig kostenlos!! – Hurra und ein ganz großes Lob nach oben! :)

Nach der mogendlichen Runde zur Schule und zum Kindergarten am Mittwoch habe ich meine Social Security Number beantragt, die eine Art Sozialversicherung ist (genaugenommen weiß ich gar nicht, ob und was sie bewirkt) und für die Beschaffung eines Bankkontos und des kalifornischen Führerscheins benötigt wird. Kurzgefasst hat das eine Stunde Wartezeit gekostet.
Später am Abend war bereits das erste Au Pair Meeting angedacht, das monatlich stattfindet, verpflichtend ist und dazu dient, die lokalen Au Pairs zu vernetzen und in Kontakt zu halten. Ein wiederum super Vorteil an diesem Event war, dass nicht nur „meine“ Berkeleygruppe, sondern auch noch Albany und Kensington teilgenommen haben – das liegt etwas nördlich von mir, einfach mal auf der Karte nachschauen. Nach getaner Arbeit wurde ich also am Memorial Park in Albany (eine kleine Grünfläche) abgesetzt und ich habe mich direkt auf die Suche nach Annelie gemacht, die ich kurzerhand am Montag eingeladen hatte, mitzukommen (Pascal konnte leider nicht). Nach kurzer Absprache haben wir dann auch den Rest der Truppe gefunden, die Picknickdecke ausgebreitet und uns untereinander kennengelernt. Ein Mädchen, das ich direkt in ein Gespräch verwickelt habe, Estefania, war gerade am Vortag erst eingetroffen, und weitere waren bloß ein oder zwei Wochen länger da. Auch in dieser kleinen Konstellation von etwa 15 Leuten waren die meist vertretenen Muttersprachen Deutsch und Spanisch. So habe ich noch den Kontakt zu Semira und Tanja aus Deutschland und Österreich geküpft.

Bilderzusammenstellung des Meetings von Kirstin
Rückblickend kann ich sagen, dass das Treffen vom Timing her einfach perfekt war und wertvolle soziale Kontakte ermöglicht hat – ich bin sehr dankbar dafür, dass ich eine so engagierte Gruppenleiterin aus Hamburg habe, die organisatorisch einfach alles wuppt! :)

Am Donnerstag war normaler Schultag für die Jungs. Nachmittags wurde ich am Sportplatz abgesetzt, wo ich mich mit Alex amüsiert habe, während Thomas sein Fußballtraining absolviert hat. Ute hat derweilen Lucas nach Hause gebracht und uns anschließend bei zähem Verkehr wieder eingesammelt.

Am Freitag ging es die morgendliche Schulrunde zu absolvieren, diesmal mit der Besonderheit, dass Ute für das Wochenende nach San Diego aufgebrochen war und somit mein geographisches Erinnerungsvermögen auf der nächsten Stufe erprobt werden wollte (ich habe vorher als lebendes Navi geübt). Nichtsdestotrotz ist die Hostmum mitgefahren, es konnte also nichts schiefgehen ;)

Alles in allem war es eine anstrengende Arbeitswoche – klar, ich musste viel Neues lernen was die Gewohnheiten und Vorstellungen der Familie, Vorbereitungen für den Alltag und die Handhabung der täglichen Pflichten angeht – aber dennoch bereue ich keinesfalls, diese Herausforderung angenommen zu haben! Ich bin stehts bemüht, den Kindern mit Gottes ungeteilter Liebe zu begegnen, auch wenn das in dem vollen und hektischen Zeitplan schwierig ist und leicht untergehen kann. Ich hoffe, dass der Same nicht von den hohen Dornen erstickt wird und bin allen dankbar für jedes einzelne unterstützende Gebet.

Montag, 12. September 2016

Arriving in California


Mein erstes Wochenende mit der Gastfamilie hat damit gestartet, dass ich zunächst ausgeschlafen habe. Die Umstellung auf die pazifische Zeit hat glücklicherweise keine so großen Auswirkungen gehabt wie die Reise nach New York. Als ich um etwa 10 Uhr am frühstücken war, waren alle bereits in den Tag gestartet. Direkt im Anschluss um 11 Uhr hat Kirstin geklingelt, um mit mir und den Gasteltern ein Infotreffen abzuhalten, was normalerweise erst nach einer Woche erfolgt. Danach bin ich mit der Aufgabe betraut worden, mit den Kindern ihre täglichen Pflichten abzuarbeiten. Für meinen Ältesten, Thomas, acht Jahre, bedeutet das je fünf Seiten auf Deutsch und Englisch lesen, 20 Minuten Klavier üben und nach Möglichkeit noch 20 Zeilen schreiben. Für meinen Mittleren, Lucas, sechs, beschränkt es sich auf fünf Seiten Deutsch oder Englisch lesen und 5 Minuten Klavier üben. Der Kleinste, Alexander, vier, muss zum Glück noch nichts dergleichen leisten, wenn auch kommendes Jahr zur Aufnahme in die Vorschule ein Schreibtest abgelegt werden muss – gewisse Buchstaben zu können so weit ich weiß. Nach einer Stärkung zu Mittag sind der Gastvater, Thomas und ich mit dem Ball unterm Arm zu einem nahegelegenen Park und Spielplatz gegangen, um Fußball zu spielen, denn das Haus steht auf einem Hang, der nahezu 45° geneigt ist. Deshalb besteht der Garten aus einem abgerodeten Waldstück und ist für die Kinder sehr ungeeignet. Im Gegensatz zu Norddeutschland ist nämlich nicht die ganze Gegend flach, sondern nur ein kleiner küstennahe Teil. Will man das Haus zu Fuß von Downtown Berkeley erreichen, wird einem eine ziemliche Fitness abverlangt – die Steigungen sind wirklich beachtlich. An vielen Stellen gibt es nicht mal einen Bürgersteig! Das lässt mich darauf schließen, dass wohl die Mehrheit das bequeme Auto vorzieht..
Nach der kleinen Trainingseinheit sind wir drei der Gravitation folgend Richtung Stadt gegangen, ins sogenannte „Gourmet Ghetto“, wo die Gasteltern wohl gerne mal Essen gehen.
Anschließend wurden die beiden von der Gastmutter aufgegabelt und ich konnte auf eigene Faust die Stadt erkunden. Ich bin auf einer der zentralen Straßen Richtung Campus marschiert, um schon mal die Umgebung zu erkunden, in der ich hoffentlich Kurse würde belegen können. Als ich an der U-Bahn Station vorbeigekommen bin, hatten sich dort drei Musiker mit Klavier, Schlagzeug und Trompete/Saxophon platziert, was echt nett anzuhören war.
Musikalisches Trio
Nachdem ich kreuz und quer über den Campus geschlendert bin, habe ich mich wieder auf den Heimweg gemacht – oh ja, den Berg hoch, damit wäre die daily Exercise auch erledigt :D 

Glockenturm auf dem Campus der UC Berkeley
Auf halber Höhe


Die laufen da auch rum, Achtung beim Fahren !
Und so sieht es schließlich von oben aus













 





                    Berkeley by night                        





 






Am Abend ist noch eine Besprechung der bevorstehenden ersten Woche erfolgt und ich habe Ute, die Aushilfe aus Bonn, die zusammen mit der Familie nach ihrem Sabbatjahr in Deutschland übergesiedelt ist (und bis Ende September hier bleibt) und Nai kennengelernt, die sich um die Wäsche kümmert, das Haus sauber hält und manchmal Abendessen kocht.

Am Sonntag, 4.11. bin ich mit der Familie in einen katholischen Gottesdienst in ihrer Gemeinde gegangen, der mir zugegebenerweise nicht so zugesagt hat – einfach eine ungewohnte Art und weil ich eigentlich nichts von der Predigt mitgenommen habe, beziehungsweise konnte. Es war in dem Moment allerdings kein schlechter Start in den Sonntag für mich, denn danach sind wir zu einem befreundetem Professor gefahren, der in Napa Valley ein Ferienhaus hat. Die Gegend dort erinnert von der Szenerie und dem Baustil mancherorts an den wilden Westen und wird zum Weinanbau genutzt. Zum Empfang gab es Sandwich aus dem nicht zu klein gehaltenen Webergrill und Tomatensalat, der fast komplett aus eigenem Anbau bestand – echt lecker :P
Für die Kinder gab es diverse Attraktionen wie Puppenstube, Bauklötze, Boccia, einen Pool, der bei allen für Vergnügen gesorgt hat und später durften sie noch mit Traktor fahren. Mit dem Pizzaofen wurden als Zwischensnack, sehr zur Freude meines italienischen Gastvaters, Pizzabrote gebacken. Und als Abendessen gab es Lamm, Truthahnspieße, erneut Salat und zwei verschiedene Weine je aus 2007. Das alles wurde von perfektem Sonnenwetter umrahmt. Um es auf den Punkt zu bringen – die Bilder dürften für sich sprechen ;)

                    Welcome to California!                    
Sandwich und Tomatensalat zum Empfang











 

                              Napa Valley                           



Der Pool des Ferienhauses :)








                  Ranch im Napa Valley                      





Der Pizzaofen






                             Old Truck                             















Aus eigenem Anbau
Aus eigenem Anbau


Alles in allem ein fantastischer Tag! Schöner hätte ich es mir wirklich nicht vorstellen können.


Donnerstag, 8. September 2016

New York Tour und Ankunft in der Gastfamilie


Donnerstag Morgen ging es eine halbe Stunde früher aus den Federn, denn am Vormittag sollte verpflichtend noch ein Erste-Hilfe-Training stattfinden, um für den Ernstfall vorbereitet zu sein. Nach dem Frühstück ging es also um 7.30am in die Klasse, diesmal anders zusammengesetzt. Das Englischlevel war ziemlich gut, was ich gar nicht verkehrt fand. Wir hatten zwei echt coole Typen von der American Heart Association, die uns Schritt für Schritt und unter Zuhilfenahme von Videomaterial beigebracht haben, wie man sich in den verschiedensten Situationen zu verhalten hat. An erster Stelle steht dabei immer der Ausruf: „The scene is safe!“, was jedes Mal Gelächter ausgelöst hat, da man ja im sicheren Klassenzimmer saß. Die Routinen wurden einmal für Kinder und noch ein zweites mal für Säuglinge durchgespielt (auch wenn man später keinen zu betreuen hatte). In einer Zwischenpause vor Mittag konnte man sich eine Lunchbox für den Tag abholen. Diese hat das wohl nahrhafteste, ausgewogenste Essen meines Lebens beinhaltet: Ein belegtes Brötchen plus ein Tütchen Dressing, eine Hand voll Chips und zwei Oreokekse! [Sarkasmus] Nachdem wir im Klassenraum eine mündliche Bestätigung für die Aushändigung des Erste-Hilfe-Zertifikats sowie ein paar weitere Informationen zur Fahrt erhalten hatten, ging es endlich in die Busse und auf in Richtung der City. Nach der Überfahrt von Long Island aus haben wir zunächst einen Guide eingesammelt, der dann ein bisschen über die Stadt erzählt hat. Nach einer kurzen Strecke entlang am Ufer haben wir an einem Platz angehalten, von dem aus man die Freiheitsstatue sehen konnte.

Brooklyn Bridge
Manhatten
Freiheitsstatue
 Danach hat der Guide etwas über die Neighbourhoods, das heißt die verschiedenen Wohngebiete New Yorks erzählt. Außerdem haben wir erfahren, wo einige berühmte Schauspieler gewohnt haben und was für verschiedene Drehorte es gibt.

One World Trade Center
Hauptgebäude von "Men in Black"
OWTC mit fancy Architektur
Als „Geheimtip“ hat er uns noch eine Imbissbude gezeigt, die für ihre Hot Dogs berühmt ist. Wir sind natürlich ausgestiegen und ich habe mir mit einem Freund ein Menü geteilt, das aus zwei Hot Dogs und einem Getränk bestand. Mein Fazit: Den Geschmack fand ich nicht sonderlich herausragend, mir haben eher Zwiebeln und Gürkchen gefehlt und das Getränk war leider ziemlich chlorlastig. Aus deutscher Sicht also lediglich überteuertes Fastfood ($6). Um 6.30pm wurden wir am Fuß des Rockefeller Center abgesetzt, auf dessen Dach die Touris New York überblicken können. Das Ganze nennt sich dann „Top of the Rock“. Nach kurzem Anstehen in der Schlange und Kontrollen fast so streng wie im Flughafen durfte man dann den Fahrstuhl in den 67. Stock nehmen, danach noch eine Rolltreppe hoch und man war auf der unteren Dachebene. Zu Fuß ging es dann noch eine Etage höher, was dann wirklich das Maximum war – seht selbst:
Blick Richtung "Zentralpark" [Insider]
Blick Richtung Chrysler Building (halb verdeckt)
Richtung Empire State Building
Best Buddy Marcel & Me
Ganz oben
Überblick von ganz oben
Und noch eins




Selfie!

Nach diesem Erlebnis hatten wir etwa zwei Stunden Zeit, durch die Stadt zu laufen. Noch nicht wirklich überzeugt vom Straßensystem bin ich erstmal meinem Grüppchen gefolgt. Als erstes sind wir in einen mehrstöckigen m&m Laden gestolpert. Ich dachte mir, vielleicht wäre etwas davon ja noch ein nettes Gastgeschenk, aber eine Packung mit geschätztem Nettogewicht von 150g hat $10 gekostet o.O Dafür habe ich es dann doch stehen lassen. Als nächstes haben wir den Times Square aufgesucht, der durch die vielen riesigen bunten Werbetafeln ziemlich beeindruckend wirkt.

m&m Shop
Selfie mit Tobias im m&m Shop
Times Square!
Danach sind wir in Richtung 8th Avenue getingelt, zwei Leute haben sich bei Starbucks einen Shake gegönnt und anschließend mussten wir schon den Weg zum Abholpunkt am Empire State Building anpeilen. Die Zeit ist echt rasend schnell vergangen! Zuletzt habe schließlich auch ich mir eine für meine Verhältnisse exotische Fanta Grape an einer rollenden Imbissbude geholt – die Innenstadt ist voll von denen – bevor es mit den Bussen wieder zurück zur St. Johns University ging.

Am Freitag, 02.09. war Aufbruchstimmung: Die restlichen Sachen packen, Betten abziehen, Zimmer ausräumen. Einige wurden direkt von der Schule abgeholt, eine frühe Gruppe ist um 7 Uhr abgereist, ich konnte bis 8 Uhr frühstücken, den Schlüssel abgeben (bzw. eben nicht weil er über Nacht vom Schreibtisch verschwunden ist) und um 9 Uhr nach einer Verabschiedungsrunde in den Bus zum Flughafen einsteigen. Diesmal mussten wir nach New Jersey gefahren werden. Wie im vorigen Bericht angedeutet waren es einige Leute, die nach San Francisco oder Umgebung geflogen sind. Trotzdem waren die Flüge sehr verteilt, sodass mit mir circa zehn Leute nach SFO geflogen sind. Ach ja um eins noch zu erwähnen: Koffer aufgeben in den USA ist eine Tortur! Es gibt keinen Schalter mit einer Person, der man sagt „Hallo, hier ist mein Koffer“ Nein! Wär ja viel zu einfach. Man muss sein Kofferlabel nach (nicht zwangsläufig funktionierendem) Einlesen des Reisepasses selbst ausdrucken und mit Kreditkarte bezahlen. Ein Glück, dass mein niederländischer Mitreisender aushelfen konnte und wir genug Zeit hatten, denn das hat locker eine Stunde gedauert. Nachdem meine zwei Mitreisenden und ich ein Stück Pizza zu uns genommen und uns zwischenzeitlich in einer Bar niedergelassen hatten, ging dann der Flieger um 15 Uhr ab. An Bord der United Airlines Maschine gab es ebenfalls ein Entertainmentpaket von dem ich gebrauch gemacht habe, aber kein Essen. Nach sechs Stunden Flug inklusive Durchqueren von drei Zeitzonen sind wir um 18 Uhr gelandet. Innerlich nervös, aber äußerlich gelassen sind wir zum Gepäckband geschlendert, wo auch schon die Gastfamilien meiner beiden Begleiter gewartet haben. Meinen Abholer, den Host-Dad, habe ich schließlich nach Aufnahme des Koffers auch gefunden. Gemeinsam haben wir die BART (Bay Area Rapid Transit, bzw. U-Bahn) bis Downtown Berkeley und anschließend ein Taxi genutzt, um zum Haus zu kommen. Bei meiner Ankunft wurde ich sehr herzlich von den Kindern, der Host-Mum und der Aushilfe empfangen. Der Küchenbereich ist extra im amerikanischen Stil dekoriert worden: Eine Flagge, Servierten und ein „Welcome Noah“-Ballon :) Vor der Kulisse ist direkt erstmal ein Foto von mir mit zwei der drei Jungs geschossen wurden, das ich leider nicht veröffentlichen kann. Die Kinder mussten nun auch schon ins Bett, da es nach acht Uhr war. Ich habe noch kurz die klasse Aussicht genossen, die Host-Mum hat mir mein Zimmer, beziehungsweise meinen Wohnbereich gezeigt, bevor auch ich mich glücklich über den tollen Empfang zu Bett begeben habe.

Ausblick auf Berkeley und San Francisco