Montag, 12. September 2016

Arriving in California


Mein erstes Wochenende mit der Gastfamilie hat damit gestartet, dass ich zunächst ausgeschlafen habe. Die Umstellung auf die pazifische Zeit hat glücklicherweise keine so großen Auswirkungen gehabt wie die Reise nach New York. Als ich um etwa 10 Uhr am frühstücken war, waren alle bereits in den Tag gestartet. Direkt im Anschluss um 11 Uhr hat Kirstin geklingelt, um mit mir und den Gasteltern ein Infotreffen abzuhalten, was normalerweise erst nach einer Woche erfolgt. Danach bin ich mit der Aufgabe betraut worden, mit den Kindern ihre täglichen Pflichten abzuarbeiten. Für meinen Ältesten, Thomas, acht Jahre, bedeutet das je fünf Seiten auf Deutsch und Englisch lesen, 20 Minuten Klavier üben und nach Möglichkeit noch 20 Zeilen schreiben. Für meinen Mittleren, Lucas, sechs, beschränkt es sich auf fünf Seiten Deutsch oder Englisch lesen und 5 Minuten Klavier üben. Der Kleinste, Alexander, vier, muss zum Glück noch nichts dergleichen leisten, wenn auch kommendes Jahr zur Aufnahme in die Vorschule ein Schreibtest abgelegt werden muss – gewisse Buchstaben zu können so weit ich weiß. Nach einer Stärkung zu Mittag sind der Gastvater, Thomas und ich mit dem Ball unterm Arm zu einem nahegelegenen Park und Spielplatz gegangen, um Fußball zu spielen, denn das Haus steht auf einem Hang, der nahezu 45° geneigt ist. Deshalb besteht der Garten aus einem abgerodeten Waldstück und ist für die Kinder sehr ungeeignet. Im Gegensatz zu Norddeutschland ist nämlich nicht die ganze Gegend flach, sondern nur ein kleiner küstennahe Teil. Will man das Haus zu Fuß von Downtown Berkeley erreichen, wird einem eine ziemliche Fitness abverlangt – die Steigungen sind wirklich beachtlich. An vielen Stellen gibt es nicht mal einen Bürgersteig! Das lässt mich darauf schließen, dass wohl die Mehrheit das bequeme Auto vorzieht..
Nach der kleinen Trainingseinheit sind wir drei der Gravitation folgend Richtung Stadt gegangen, ins sogenannte „Gourmet Ghetto“, wo die Gasteltern wohl gerne mal Essen gehen.
Anschließend wurden die beiden von der Gastmutter aufgegabelt und ich konnte auf eigene Faust die Stadt erkunden. Ich bin auf einer der zentralen Straßen Richtung Campus marschiert, um schon mal die Umgebung zu erkunden, in der ich hoffentlich Kurse würde belegen können. Als ich an der U-Bahn Station vorbeigekommen bin, hatten sich dort drei Musiker mit Klavier, Schlagzeug und Trompete/Saxophon platziert, was echt nett anzuhören war.
Musikalisches Trio
Nachdem ich kreuz und quer über den Campus geschlendert bin, habe ich mich wieder auf den Heimweg gemacht – oh ja, den Berg hoch, damit wäre die daily Exercise auch erledigt :D 

Glockenturm auf dem Campus der UC Berkeley
Auf halber Höhe


Die laufen da auch rum, Achtung beim Fahren !
Und so sieht es schließlich von oben aus













 





                    Berkeley by night                        





 






Am Abend ist noch eine Besprechung der bevorstehenden ersten Woche erfolgt und ich habe Ute, die Aushilfe aus Bonn, die zusammen mit der Familie nach ihrem Sabbatjahr in Deutschland übergesiedelt ist (und bis Ende September hier bleibt) und Nai kennengelernt, die sich um die Wäsche kümmert, das Haus sauber hält und manchmal Abendessen kocht.

Am Sonntag, 4.11. bin ich mit der Familie in einen katholischen Gottesdienst in ihrer Gemeinde gegangen, der mir zugegebenerweise nicht so zugesagt hat – einfach eine ungewohnte Art und weil ich eigentlich nichts von der Predigt mitgenommen habe, beziehungsweise konnte. Es war in dem Moment allerdings kein schlechter Start in den Sonntag für mich, denn danach sind wir zu einem befreundetem Professor gefahren, der in Napa Valley ein Ferienhaus hat. Die Gegend dort erinnert von der Szenerie und dem Baustil mancherorts an den wilden Westen und wird zum Weinanbau genutzt. Zum Empfang gab es Sandwich aus dem nicht zu klein gehaltenen Webergrill und Tomatensalat, der fast komplett aus eigenem Anbau bestand – echt lecker :P
Für die Kinder gab es diverse Attraktionen wie Puppenstube, Bauklötze, Boccia, einen Pool, der bei allen für Vergnügen gesorgt hat und später durften sie noch mit Traktor fahren. Mit dem Pizzaofen wurden als Zwischensnack, sehr zur Freude meines italienischen Gastvaters, Pizzabrote gebacken. Und als Abendessen gab es Lamm, Truthahnspieße, erneut Salat und zwei verschiedene Weine je aus 2007. Das alles wurde von perfektem Sonnenwetter umrahmt. Um es auf den Punkt zu bringen – die Bilder dürften für sich sprechen ;)

                    Welcome to California!                    
Sandwich und Tomatensalat zum Empfang











 

                              Napa Valley                           



Der Pool des Ferienhauses :)








                  Ranch im Napa Valley                      





Der Pizzaofen






                             Old Truck                             















Aus eigenem Anbau
Aus eigenem Anbau


Alles in allem ein fantastischer Tag! Schöner hätte ich es mir wirklich nicht vorstellen können.


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