Sonntag, 4. September 2016

Ankunft und erste Schultage


Hallo ihr Lieben,
viele liebe Grüße aus New York! Ich bin sicher gelandet und in der Schule angekommen - aber eins nach dem anderen. Um euch die ganzen Formalitäten zu ersparen, die ein Au Pair Jahr in den USA so mit sich bringt, steige ich kurz vor meiner Ausreise ein.
Nachdem ich es am Sonntag Abend doch noch geschafft habe, nach der Verabschiedungsfeier - beziehungsweise Verabschiedungswochenende - etwas in meinen Koffer zu packen, konnte es dann Montag morgen, den 29.08.2016 losgehen. Um vier Uhr hieß es: raus aus den Federn, um rechtzeitig zum frankfurter Flughafen aufzubrechen. Um etwa viertel vor sieben angekommen ging es erstmal zur Kofferaufgabe, die reibungslos geklappt hat. Kurz nach sieben musste ich mich dann auch schon von Papa und Talita verabschieden, bevor ich eingecheckt und um die Ecke gebogen war. Im Wartebereich habe ich bereits DEN ersten Au Pair kennengelernt, der ebenfalls mit nach New York geflogen ist. Im Onlineaccount wurden mir 9 Leute angezeigt, die ebenfalls mit mir fliegen, aber es sollte sich herausstellen, dass es weitaus mehr waren. Der Flieger ist pünktlich um 8:40h gestartet und ich saß glücklicherweise zwischen zwei normalgewichtigen Frauen (Anfang-Mitte 20). An Bord des A380 der Singapore Airlines gab es eine Decke, ein Kissen und einen Monitor mit Entertainment – die Unterhaltung war also gesichert :)
Nach fast durchgängiger Müdigkeit, zwei Mahlzeiten und achteinhalb langen Stunden bin ich endlich in New York gelandet. Vom Flughafen her hätte man irgendwo auf der Welt sein können, nur die Autos haben auf Amerika schließen lassen. Als nächstes durften sich alle als Besucher Einreisenden 45 Minuten zur Passkontrolle anstellen, bevor man zum Gepäckband kam. Von da an ging es zügiger, ich habe den Koffer geholt, wo – oh Wunder, meine professionell angebrachten Adresszettel noch dran waren [Sarkasmus] – und bin anschließend mit den anderen Au Pairs zur Empfangsperson und den Bussen gegangen. Mit denen wurden wir vom JFK-Flughafen zur St. Johns University auf Long Island gebracht, die als Au Pair Schule dient.

Ostküste
JFK Flughafen auf Long Island





Die Fahrt hat circa anderthalb Stunden gedauert, sodass wir um 15 Uhr Ortszeit da waren. Um 7 Uhr gab es noch ein kurzes Infotreffen mit anschließendem Abendessen, worauf wir uns gleich in unsere Betten begeben haben. Ich bin in einem 6er Zimmer untergebracht, von denen bereits zwei Deutsche mit mir geflogen sind, die anderen beiden (ebenfalls ein Deutscher und ein Holländer) sind später in der Nacht angekommen. Insgesamt sind 350 Leute untergebracht, die das Programm durchlaufen, davon sind ca. 80 Deutsche, einige Columbianerinnen und der Rest europäisch.

Ankunft in der St. John's University
Hauptgebäude der Au Pair Schule

Eingang

Mein Zimmer

Am Dienstag ging es früh los. Ab 7 Uhr gab es Frühstück, ab 8 Uhr ging der Unterricht los. Zunächst haben wir eine Vorstellungsrunde gemacht. In meiner Klasse waren 27 Leute, davon sechs Deutsche (4 Jungs), viele Columbianerinnen, eine Brasilianerin, Thailänderin und der Rest Europäerinnen (Italien, Spanien, Frankreich, Schweden, Polen). Vom Kenntnisstand, was das Englisch angeht, ging es ziemlich auseinander. Wo ich verglichen mit ehemaligen deutschen Oberstufenmitschülern mittelmäßiges (Schul-)Englisch aufweisen kann, hatten andere Teilnehmer, besonders eine Columbianerin und eine Französin massive Probleme mit der Sprache, von denen bei mir glücklicherweise jede Spur ausbleibt (gut, die Lehrer hier sprechen sehr langsam und deutlich, aber immerhin). Themenmäßig ging es um Ernährung, die Rolle als Au Pair und, wer hätte es gedacht: Sicherheit. Das Ganze hat inklusive Pausen bis um halb 7 (pm) gedauert. Zu Essen gab es mittags Hühnchen und Pasta, abends Gemüse-Taco-Chips mit Dip, insgesamt sind die Mahlzeiten aber eher klein ausgefallen, nicht wirklich amerikanisch was die Dimensionierung angeht, wohl aber was die Mentalität angeht: Es gab nur Pappteller, Plastikbesteck und Styroporbecher - das hat so einen Haufen Müll produziert :'(

Den Abend haben wir mit Kartenspielen in unserer Unterbringung verbracht, bevor wir um Mitternacht einem Geburtstagskind noch ein Ständchen gesungen haben und ins Bett gegangen sind. Schon an dieser Stelle kann ich sagen, dass der Unterricht nicht so wahnsinnig nützlich erscheint, da man den Stoff zuvor schon in Onlinekursen behandelt hatte und ich vorher noch ein gutes Buch über Kindererziehung gelesen habe. Nichtsdestotrotz haben wir einige Situationen zur Vorbereitung durchgespielt, die im Au Pair Alltag auftreten können.
Das wirklich Gute an der Sache ist, dass ich eine Menge Leute kennengelernt habe, mit denen ich mich austauschen kann, da alle das gleiche Schicksal ereilt. Ein großer Teil der Au Pairs bleibt in oder um New York oder Boston,  etwa ein Drittel fliegt am Freitag an die Westküste nach Kalifornien oder umliegende Staaten und der kleine Rest verteilt sich im Inland, Florida, Massachusitts oder ähnliche.

Der dritte Tag hier ist nicht viel anders verlaufen als Mittwoch. Mittags gab es diesmal das erste wirklich amerikanische Essen: Cheeseburger. Und davon haben wir Jungs gleich zwei verdrückt, damit man auch mal ordentlich gesättigt ist ;)

Der erste Burger in Amerika
Nach dem Abendessen gab es noch zwei weitere Infoveranstaltungen von 6 bis 8 pm über persönliche Sicherheit und über das Autofahren. Gegen Ende ist die Menge schon ziemlich unruhig geworden, aus einem guten Grund. Obwohl die Teilnahme am Programm staatlich geregelt und verpflichtend ist, kann man einen Großteil des Inhalts auf die folgenden zwei Worte reduzieren: Gesunder Menschenverstand!

Morgen wird das Fühstück eine halbe Stunde vorverlegt werden und zwei Erste-Hilfe-Kurse stattfinden, bevor es mittags auf zur New York Tour geht. Ich bin schon ziemlich gespannt auf den Ausflug. Ich werde auf jeden Fall genügend Bilder sammeln und euch zukommen lassen!

Ich möchte allen meinen Dank aussprechen, die an mich denken und mit ins Gebet einschließen. Ich fühle mich wirklich getragen und kann nur dankbar sein, dass bis hierhin alles so reibungslos und problemlos verlaufen ist! Als nächster größerer Schritt steht die Übersiedlung in die Gastfamilie in Berkeley an, wo ich am Freitag hinfliegen werde.

Herzliche Grüße,
euer Noah

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